Erste Gemeinschaftserfahrung

Interview mit Barbara

Wer bist du?
Ich heisse Barbara, bin in den mittleren Lebensjahren angekommen und meine Neugier, das Leben immer tiefer zu erforschen und im Geist immer freier zu werden, nimmt stetig zu. So spricht mich das Zitat von Ken McLeod sehr an: -Was ist Freiheit? Nicht mehr und nicht weniger als ein Leben in Wachheit.- Ich bin als Körpertherapeutin und als Coachin tätig und leite Meditationen an und befasse mich seit vielen Jahren mit Buddhismus. Auch bin ich Mutter zweier erwachsener Kinder.

Warum bist du im Wandelhof zum Probewohnen? 
Seit langer Zeit ziehen gemeinschaftliche Wohnformen meine Aufmerksamkeit auf sich, inspirieren mich und wecken viele Fragen in mir, wie ein heilsames Zusammenleben einer grösseren Menschengruppe gelingen könnte. Dem Wandelhof bin ich auf unterschiedlichste Weise über Jahre immer wieder begegnet. Als ich schliesslich die Gemeinschaft kennen lernen durfte, war für mich klar, wenn ein Gemeinschaftsleben für mich in Frage kommt, dann genau hier!

Wie lange bist du schon im Wandelhof beim Probewohnen? 
Seit Ende Februar 2023

Was sind die grössten Herausforderungen? 
Eine Herausforderung ist, den ständig wahrnehmbaren Wandel als grundlegendes Lebensprinzip anzunehmen und ihm zu vertrauen. Auch diverse und zum Teil kontroverse Meinungen, Ansichten, Konzepte und Lebensentwürfe nebeneinander auszuhalten, fordert mich heraus. Diesen immer von neuem wieder offen entgegenzutreten und das Gemeinsame darin zu entdecken, sei es noch so klein, braucht meinen Mut und hält mich wach.

Was schätzt du am Leben in Gemeinschaft? 
Ich schätze und geniesse den Austausch mit so unterschiedlichen Menschen sehr. Auch die vielen spontanen, manchmal nur kurzen Begegnungen im Alltag erfreuen mich. Die geteilte gemeinsame Arbeit in Haus und Garten empfinde ich als unglaublich sinnvoll und sie macht geteilt so viel Spass. Als besonders wertvoll empfinde ich die Bereitschaft der Gemeinschaft, der menschlichen Natur, somit sich selber und dem gemeinschaftlichen Sein immer mehr auf den Grund zu gehen, aufzudecken, zu erkennen, zu verändern, auch wenn es herausfordernd wird.